Heute (16.Sept.) stimmt der Bundesrat über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes ab, das wieder erhebliche Einschränkungen im Herbst und Winter vorsieht. Experten äußern scharfe Kritik an den neuen Zwangsmaßnahmen sowie an der „erratischen, sprunghaften und Angst erzeugenden“ Kommunikation der zuständigen Bundesministerien.
Immunologen, Krankenhaushygieniker, Ärzte und Epidemiologen haben einen „Strategiewechsel im Pandemiemanagement“ gefordert. In Deutschland herrsche bereits eine „breite Immunität in der Bevölkerung“, künftig sei es daher wichtig, sich auf den Schutz der wirklich vulnerablen Gruppen zu konzentrieren. Die Experten sprechen sich in einem Offenen Brief ausdrücklich gegen anlasslose Routinetestungen und Maskenpflicht in Schulen aus, berichtet die „Welt“. Außerdem solle die Impfpflicht für Bedienstete im Gesundheitswesen aufgehoben werden und die „Kommunikation des Strategiewechsels der sich ändernden Pandemiesituation angepasst“ werden.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Charité-Immunologe Andreas Radbruch, der Epidemiologe Klaus Stöhr, Tobias Tenenbaum, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie und Peter Walger aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH).