Auf einer Fotomontage neulich waren die feixenden Gesichter von Annalena Baerbock und Robert Habeck zu sehen. Die Außenministerin sieht darauf aus, als erzähle sie gerade einen Witz. In die Sprechblase wurden ihr die Worte gelegt: „Putin denkt, dass er unsere Wirtschaft zerstören kann. Pech gehabt: Wir waren schneller.“
Wirtschaftsminister Habeck schmunzelt bräsig. Man könnte die beiden noch immer für das ökosozialistische Traumpaar halten, das sie am Anfang ihres unheilvollen Aufstiegs ja auch mal waren.
Tatsächlich, so pfeifen es die Spatzen im Regierungsviertel von den Dächern, gilt das Verhältnis zwischen dem „grünen“ Vizekanzler und der „grünen“ Außenministerin inzwischen als zerrüttet. Oder, um im Sprachbild zu bleiben: Beide sind sich nicht mehr grün.
Wie schnell sich die Zeiten ändern! „Freut sich Baerbock sogar über Habecks Absturz?“, stichelt die „Bild“-Zeitung mit Blick auf den Sinkflug des Wirtschaftsministers in den Umfragen.
Fraglos dürfte die Außenministerin noch eine Rechnung mit Habeck offen haben. Sie hat nicht vergessen, wie der sie 2021 während der Plagiatsaffäre um ihr Buch im Regen stehen ließ. Und anschließend mit klammheimlicher Schadenfreude öffentlich Fehler beklagte. Hinzu kommt Baerbocks Entmachtung direkt nach der Bundestagswahl: Habeck hatte ihr deutlich gemacht, dass er Vizekanzler werde – nicht sie, die „grüne“ Kanzlerkandidatin.
Regierungsmitglieder kolportieren: Baerbock und Habeck belauern sich wie Hund und Katze, werfen sich gegenseitig Knüppel zwischen die Beine, wann immer es geht. Zuletzt mahnte Baerbock den Wirtschaftsminister immer wieder, alle drei noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke zum Jahresende unbedingt abzuschalten. „Dabei sieht sie doch, wie ausweglos die Lage für Habeck ohnehin ist“, zitiert „Bild“ einen nicht genannten „Beteiligten“.
Baerbock, die Habeck in den Umfragen abgehängt hat, wittert wieder Morgenluft. Insgeheim hat sie ihren Traum von der Kanzlerschaft wohl doch noch nicht begraben. Aber bis zur Bundestagswahl 2025 fließt noch viel Wasser die Spree herunter – und ganz aufgeben sollte man die Hoffnung nicht, dass ein Wähler-Tsunami die „Grünen“ bis dahin aus der Regierungsverantwortung spült. (oys)