Mutbürger der Woche: Ralf Schuler verlässt „Bild“ wegen LGBTQ-Anbiederung

Paukenschlag bei Axel Springer: Ralf Schuler (57), einer der profiliertesten freiheitlich-konservativen Journalisten Deutschlands und langjähriger Leiter der „Bild“-Parlamentsredaktion, hat gekündigt. Er will sich nicht länger in den Dienst einer dekadenten queeren Ideologie (Idiotie) stellen. Die spektakuläre Medien-Personalie wirft ein bezeichnendes Licht auf Europas größtes Verlagshaus, vor dessen Eingangsportal die Regenbogenfahne flattert und dessen skurriler Vorstandschef Mathias Döpfner sich nicht entblödet, bei Weihnachtsfeiern als Dragqueen aufzutreten und Autogramme zu geben („from Matze with love“).

Der Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“-Zeitung, Ralf Schuler, hat angekündigt, das Blatt zu verlassen. Laut Medienberichten hat er sein Kündigungsschreiben bereits eingereicht. In einem an Springer-Chef Mathias Döpfner und den Bild-Chefredakteur Johannes Boie gerichteten Brief, der dem Magazin „Cicero“ vorliegt, erläutert Schuler seine Beweggründe. Nach dem Abgang des langjährigen konservativen „Bild“-Chefkorrespondenten Einar Koch vor sieben Jahren war Schuler sozusagen der „letzte Mohikaner“ bei dem Blatt.

Der Tropfen, der für den renommierten Journalisten und gläubigen Protestanten das Fass zum Überlaufen brachte,  war der Wirbel um einen Anfang Juni von der „Welt“ veröffentlichten Gastbeitrag. Darin hatte eine Autorengruppe um den Münchener Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beklagt, weil, so der Vorwurf, zu positiv und zu einseitig über Transsexualität berichtet werde. 

Springer-Chef Döpfner, der im Frühjahr mit einem an Kriegstreiberei grenzenden Text zum Ukraine-Konflikt verlags-intern für Kopfschütteln gesorgt hatte,  griff mit einem „Meinungsbeitrag“ in die Debatte um den Gastbeitrag in der „Welt“ ein. Der Verlagschef rügte: „Unser Haus steht für Vielfalt“. Der Text habe „einen Sound, der für jeden freien toleranten Geist unangenehm ist“. Der Beitrag sei „nicht weit entfernt von der reaktionären Haltung: Homosexualität ist eine Krankheit. Transsexualität ist Einbildung.“

Schuler kritisiert „stalinistischen Schwulst“ in Teilen der Redaktion

Schuler störte sich, wie aus seinem Kündigungsschreiben hervorgeht, an der Einmischung Döpfners: „Dass wir uns gegen ‘religiösen Extremismus und jede Art von Rassismus und sexueller Diskriminierung‘ wenden, ist gut und wichtig. Jedwede Diskriminierung ist von Übel. Sich gegen Diskriminierung zu wenden, bedeutet aber nicht, sich die Agenda der LGBTQ-Bewegung zu eigen zu machen“, schrieb der streitbare „Bild“-Mann.

Schuler unterstrich:  Sexuelle Minderheiten zu tolerieren, bedeute nicht, „dass wir ‘fest an der Seite der LGBTQ-Community im eisenharten Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung‘ stehen, wie es ein stellvertretender Bild-Chefredakteur im täglichen Briefing dieser Tage schrieb. Vom stalinistischen Schwulst der Formulierung einmal abgesehen, stehe ich keiner politischen Bewegung ‘fest zur Seite‘ und halte dies auch ganz grundsätzlich NICHT für die Aufgabe von Journalisten.“

Der im früheren Ostberlin geborene Schuler, der viele Jahre unter dem DDR-Zwangsregime litt, bekräftigte: „Ich bin nicht bereit, für eine politische Bewegung, welcher Art auch immer, und unter ihrer Flagge zu arbeiten.“ Das habe er in der DDR nicht getan und werde es heute erst recht nicht tun.

Schuler beklagte „lautstarke Micro-Milieus“, die immer mehr zu einer „tödliche Bedrohung des Markenkerns“ der „Bild“-Zeitung würden. Axel Springer produziere „plump-alberne Aufkleber, als sei die sexuelle Orientierung eine Art hipper Lifestyle („oh deer – I’m queer“)“ und mache sich zum Banner-Träger einer Bewegung, die einen festen Gesellschaftsentwurf mit Sprach- und Schreibvorschriften anstrebe und glaube berechtigt zu sein, der Mehrheitsgesellschaft einen politischen Kanon bis hin zum Wechsel des Geschlechtseintrags oder Quotierungen diktieren zu können, kritisierte Schuler und betonte: 

Die vor der Berliner Verlagszentrale flatternde Regenbogen-Fahne sei nicht nur ein Zeichen von Toleranz und Empathie, wie wir es gern hätten, sondern auch das Banner einer Bewegung, mit der man sich kritisch auseinandersetzen könne und müsse, mit der man sich aus Schulers Sicht aber keinesfalls gemein machen dürfe. „Vielleicht bin ich auch aus biographischen Gründen besonders sensibel, wenn sich wieder jemand aufmacht, unter den Schlagworten Diversity und Vielfalt ideologische Gesellschaftsentwürfe anzustreben. Kurz: Ich verteidige jederzeit die Freiheit des Einzelnen, schließe mich aber keinen Kampfgruppen welcher Couleur auch immer an und möchte unter der Regenbogen-Fahne genauso wenig arbeiten, wie unter den Flaggen anderer Bewegungen.“

HUT AB, HERR KOLLEGE!

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