Eine tote Lehrerin (51), acht Schwerverletzte, davon sechs in Lebensgefahr – das ist die vorläufige Bilanz eines Tages, der schlimmste Erinnerungen weckt! Die Berliner Polizei spricht inzwischen von einem „Amokfahrer“.
Es war ein traumatischer Tag nicht nur für die Berliner, auch für ganz Deutschland: Um 10.26 Uhr am Mittwoch, 8. Juni, raste ein silberfarbener Kleinwagen in eine Menschenmenge in unmittelbarer Nähe des Breitscheidplatzes. Unweit genau von jenem Ort im Herzen der Hauptstadt nahe der Gedächtniskirche, der am 19. Dezember 2016 traurige Geschichte schrieb, als der islamistische Tunesier Anis Amri mit einem Lkw in den Berliner Weihnachtsmarkt raste. Bei dem Terroranschlag waren elf Menschen getötet und 67 verletzt worden. Ein Opfer starb später an den Folgen des Attentats.
Wieder Stunden der Angst, des Schreckens und der Ungewissheit! Was war diesmal passiert? Ermittlungsstand Mittwochnachmittag stellt sich das Geschehen vorläufig wie folgt dar:
► 10.26 Uhr am Mittwochvormittag, nahe des Berliner Breitscheidplatzes: Ein silberner Renault Clio lenkt mit überhöhter Geschwindigkeit auf den Gehweg, rast dann in eine Personengruppe – unter ihnen auch Schüler aus Hessen! Eine Lehrerin stirbt. Sechs Menschen wurden lebensgefährlich verletzt, drei schwer. Dazu kommt eine zunächst noch unbekannte Zahl von Leichtverletzten. Laut Medienberichten soll unter den Opfern eine Schwangere mit einer gebrochenen Hüfte sein.
► Schließlich kommt der Renault im Schaufenster einer Douglas-Filiale zum Stehen.
► Der Fahrer (gelber Pullover, Jogginghose, rote Sneaker) rennt zunächst weg, Passanten stoppen ihn und übergeben den Mann am Ort des Geschehens der Polizei, die ihn festnimmt und mit einer Decke über den Kopf abführt.
► Wie die „Bild“-Zeitung meldet, soll im Fahrzeug ein Bekennerschreiben zunächst unbekannten Inhalts gefunden worden sein. Das Motiv des Amokfahrers ist noch unklar. Ein Ermittler sagt aber schon jetzt: „Auf keinen Fall ein Unfall – ein Amokläufer, ein eiskalter Killer!“
► Nach Polizeiangaben handelt es sich um einen 29 Jahre alten, in Berlin lebenden „Deutsch-Armenier“. Laut „Bild“ ist der Mann wegen diverser Eigentumsdelikte polizeibekannt!
Die sich immer mehr verdichtenden Indizien für eine vorsätzliche Tat würden nun mit der Spurenlage und Zeugenaussagen abgeglichen, bestätigte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Mittag.