Während sich die Altparteien gegenseitig mit Forderungen nach einem Boykott russischer Energie- und Rohstofflieferungen überbieten, an vorderster Front der Systemfunktionär Wolfgang Schäuble (CDU), kommen aus der Wirtschaft mahnende Worte. Nach Ansicht des Präsidenten des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Arndt Kirchhoff, würde Deutschland ohne russisches Gas nicht klarkommen. Mit einem Boykott russischer Rohstoffe könnte der Schaden, den Deutschland sich selbst zufüge, größer sein als der Schaden für Putin.
Kirchhoff erläuterte: Gas werde nicht nur zum Heizen benötigt. Dazu könnte man mit dem Bezug von Flüssiggas aus USA und Katar noch hinkommen. Ein sehr großer Teil der russischen Erdgasliefermengen benötige jedoch zwingend die Industrie für ihre industriellen Prozesse. Ein Boykott oder die Einstellung russischer Gaslieferungen wird deshalb Kirchhoff zufolge unweigerlich massive Wohlstands- und Arbeitsplatzverluste in ganz Deutschland zur Folge haben.