Der vom Deutschland-Kurier enthüllte Missbrauch staatlicher Förderprämien von bis zu 9.000 Euro beim Neukauf eines E-Autos hat einen Stein ins Rollen gebracht. Stefan Bratzel vom „Center of Automotive Management“ (CAM) in Bergisch Gladbach schätzt, dass allein in den ersten neun Monaten 2021 rund 30.000 E-Autos als „junge Gebrauchtwagen“ unter Mitnahme der Prämien ins Ausland verkauft wurden. Er beziffert den Schaden für die Steuerzahler laut „Wirtschaftswoche“ auf mindestens 240 Millionen Euro. Im Klartext: Der staatlich subventionierte E-Auto-Irrsinn entpuppt sich als ein gigantisches Förderprogramm für Elektromobilität im Ausland. Wobei der bisher bekannt gewordene Schaden laut Marktexperten nur die Spitze eines Eisberges sein dürfte.
Wie der Deutschland-Kurier berichtete, werden E-Autos nach einer Mindesthaltungsdauer von sechs Monaten unter indirekter Mitnahme satter Gewinne aus der staatlichen Förderprämie praktisch wieder zum Neupreis verkauft und von geschäftstüchtigen Händlern vor allem in skandinavische Länder exportiert. Für die dortigen Käufer ein attraktiver Deal, denn sie umgehen die etwa in Dänemark erhobenen Luxussteuern auf fabrikneue Stromer.
Als erste Reaktion auf den Skandal will Klimaminister Robert Habeck („Grüne“) dem Vernehmen nach die Mindesthaltungsdauer für neu gekaufte Stromer auf ein Jahr verdoppeln.