Man kann zu Beginn des neuen Jahres durchaus den Eindruck gewinnen, dass die Front der Impfpflicht-Befürworter zu bröckeln beginnt. Auffallend war vor allem: Kanzler Olaf Scholz (SPD) schlug in seiner Neujahrsansprache einen weiten Bogen um das heikle Thema Impfpflicht und beließ es bei dringenden Impf-Appellen.
Wenn nicht alles täuscht, scheint das Hauptziel zigtausender „Spaziergänger“, die ungeachtet aller Einschüchterungsversuche und Bußgeldandrohungen auch zwischen Weihnachten und Neujahr gegen das Corona-Regime auf die Straße gingen, ein großes Stück näher gerückt zu sein: Die allgemeine Impfpflicht wackelt heftig. Als eine der ersten hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), wenn auch vorsichtig, den Rückzug angetreten: „Womöglich“ brauche man gar keine Impfpflicht mehr!
Am deutlichsten hatte zuvor der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, den Abgeordneten des Deutschen Bundestages ins Gewissen geredet: „Man kann den Leuten nicht ernsthaft eine Impfpflicht auferlegen und dann feststellen, dass die Wirkung des Impfstoffes immer nur ein paar Monate hält.“ Zudem hält der KBV-Chef die zeitnahe Erstellung eines zentralen Registers zur Vorbereitung einer möglichen Corona-Impfpflicht für unrealistisch – der Aufbau würde „Monate, vielleicht auch Jahre dauern“.
Neue, natürlich nicht an die große Glocke gehängte „Zusatzinformationen“ des regierungsamtlichen Robert Koch-Instituts (RKI), erschüttern die Phalanx der vornehmlich linksgrünen Impfpflicht-Befürworter ebenfalls: Demnach waren laut Wochenbericht vom 30. Dezember 2021 unter den gemeldeten Omikron-Fällen 186 Patienten ungeimpft, 4.020 vollständig geimpft und von diesen hatten 1.137 sogar eine Auffrischimpfung („Booster“) erhalten.
Pflege-Träger befürchten Kündigungswelle
Und nicht wenig deutet darauf hin, dass die Impfpflicht vor allem an denen scheitern könnte, die von der Politik immer als „Helden“ im Kampf gegen Corona gefeiert werden, nämlich den Pflegern und Krankenschwestern. Diakonie, AWO und Caritas in Bayern schlagen bereits Alarm und warnen vor einem Pflegenotstand als Folge einer befürchteten Kündigungswelle. Hintergrund: Ab dem 16. März 2022 gilt im Freistaat eine generelle Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei Pflegediensten.
Aber auch in der Wirtschaft wird eine allgemeine Impfpflicht dem Vernehmen nach zunehmend kritisch gesehen. Nicht wenige Unternehmen befürchten offenbar, dass ihnen die letzten Fachkräfte von der Fahne gehen könnten, weil ein paar Monate Lohneinbuße nicht den Verlust der Gesundheit aufwiegen, der mit möglichen Nebenwirkungen der Corona-Vakzine einhergehen könnte.
Dessen ungeachtet propagiert Weltärztebundpräsident Frank Ulrich Montgomery weiterhin die Impfpflicht. Zur Erinnerung: Genau dieser Apparatschik lehnte 2018 bei Migranten, die jedwede Mitwirkung zur Identitätsfeststellung verweigern, das Röntgen der Hand zur Altersbestimmung ab, weil dies ein „Eingriff in die Persönlichkeitsrechte“ sei. Aber die eigene Bevölkerung quasi mit der Peitsche zu Zwangsimpfungen zu treiben, findet dieser Ärztefunktionär völlig in Ordnung.