Impfpflicht: Krankenhäusern und Heimen droht Personal-Exodus

Erste Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Deutschland klagen über Kündigungen, die mit der beschlossenen Impfpflicht im Gesundheitswesen zusammenhängen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Düsseldorfer „Handelsblatts“ unter Betreibern und Berufsverbänden.

Die Auswirkungen sind regional und nach Größe der Einrichtungen unterschiedlich: Im Universitätsklinikum im hessischen Hanau befürchtet man, dass drei bis fünf Prozent der Angestellten den Job wegen der Impfpflicht wechseln werden. Auch bei der Uniklinik Dresden hat man Abgänge verzeichnet. Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (Devap), der die diakonischen Einrichtungen vertritt, teilte mit, es lägen „vereinzelt“ Kündigungen vor. Die Caritas, die in katholischer Trägerschaft Pflegeheime betreibt, berichtet ebenfalls von ersten Beschäftigten, die u.a. in den Einzelhandel wechseln.

„Die Personaldecken sind so dünn, dass jede weitere Lücke, die entsteht, nicht geschlossen werden kann“, warnt der Deutsche Pflegerat. Seitens der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) heißt es, dass es „an einzelnen Standorten zu Problemen“ kommen könne.

Vor allem in Ostdeutschland und Teilen von Süddeutschland könnte dem Bericht zufolge die Patientenversorgung gefährdet sein: Die einrichtungsbezogene Impfpflicht sieht vor, dass Beschäftigte in Arztpraxen, Kliniken oder Pflegeheimen bis zum 15. März nachweisen müssen, dass sie geimpft oder genesen sind. Ausgenommen sind Personen, die aus medizinischen Gründen (z.B. Allergien) von der Impfpflicht befreit sind.

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