Ungeachtet eines geltenden Versammlungsverbots sind in München Tausende Gegner der aktuellen Corona-Politik durch die Innenstadt gezogen. Am Mittwochabend (29.12.) taten sich mehrere Gruppen aus zum Teil mehr als 100 Personen zusammen, wie die Polizei mitteilte. Einsatzkräfte hätten sie gestoppt und Personalien aufgenommen, hieß es in der Nacht zu Donnerstag. Eine ursprünglich für den Abend angekündigte Demonstration mit bis zu 5.000 Teilnehmern hatten die Veranstalter kurzfristig abgesagt, weil sie mit den gerichtlich bestätigten Auflagen nicht einverstanden waren.
Polizeiführung spricht von „dynamischen Einsatzgeschehen“
Die politisch instrumentalisierte Polizeiführung sprach zynisch von einem „dynamischen Einsatzgeschehen“: Mit Lautsprecherdurchsagen wurde den protestierenden Menschen die Teilnahme an nicht genehmigten Versammlungen vorgeworfen und ein Bußgeld (bis zu 3.000 Euro) angedroht. Nach Polizeiangaben wurden rund 700 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstellt und Strafen gegen zwei Personen verhängt, die eine organisatorische Rolle gespielt hätten. Etwa 1.300 Personen erhielten Platzverweise, in rund 220 Fällen habe die Polizei „drücken und schieben“ müssen. In zehn Situationen wurden Schlagstöcke eingesetzt. Rund 20 Personen erhielten eine Strafanzeige wegen Widerstands gegen die Polizei.