Unter strengen Corona-Auflagen starten vielerorts die ersten Weihnachtsmärkte. Am Glühwein-Stand wird leicht verdrängt, dass fast schon vergessene Gefahren lauern: der Islamismus und „psychisch gestörte Einzeltäter“ wie bei der blutigen Messerattacke eines Syrers am vergangenen Wochenende im ICE Passau-Hamburg. Die Sicherheitsbehörden treibt aber noch eine ganz andere Sorge um: Terroranschläge von Islamisten aus der Luft mittels Sprengstoff-Drohnen!
Der Duft von Punsch, Bratwurst, Lebkuchen und Kerzenwachs kündet trotz der neuerlichen Corona-Hysterie von der nahenden Adventszeit. Poller und Betonklötze sollen unsere Weihnachtsmärkte vor islamistischen Terroranschlägen durch Fahrzeuge schützen. Es ist eine trügerische Sicherheit.
Denn: Anti-Terrorexperten des Bundeskriminalamtes (BKA) warnen schon länger vor möglichen Anschlägen aus der Luft durch Drohnen. Sie fliegen nicht nur schnell und fast unbemerkt über große Menschenmengen, sie können auch Mini-Bomben und Sprengladungen transportieren. Und es ist eine keineswegs nur abstrakte Gefahr:
Im Internet kursieren Videos des „Islamischen Staates“ (IS), in denen die Islamisten demonstrieren, wie unbemannte Fluggeräte als tödliche Waffen genutzt werden können. „Im Westen wurde bisher zwar noch kein Drohnen-Anschlag der Terrormiliz bekannt, die Gefahr sollte jedoch nicht unterschätzt werden“, sagt Ingo Seebach, Geschäftsführer der auf Drohnenabwehr spezialisierten Firma „Dedrone“ in Kassel. „Drohnen sind kinderleicht zu fliegen, können überall gekauft werden und tragen zudem noch große Lasten über große Reichweiten – man stelle sich nur mal vor, was passiert, wenn eine Sprengstoff-Drohne über den Weihnachtsmarkt fliegt. Das führt nicht nur zu vielen Verletzten, sondern vermutlich auch zu vielen Toten.“
Man mag es sich kaum ausmalen, was alles geschehen könnte, vor dem Hintergrund, dass in Deutschland rund 600 islamistische „Gefährder“ unter den Augen des Verfassungsschutzes, und häufig nicht einmal das, ihr Unwesen treiben. Der Zusammenhang mit der verfehlten Asylpolitik ist allzu offensichtlich. Doch darüber wurde im zurückliegenden Bundestagswahlkampf der große Mantel des Schweigens gelegt. Der Kölner Politikwissenschaftler Heinz Theisen schüttelt nur noch den Kopf.
Politologe: Gefahr durch Islamismus wird unterschätzt
Theisen wirft der Politik vor, die Gefahren durch den Islamismus in unverantwortlicher Weise zu unterschätzen. Er sei „grenzenlos enttäuscht“, dass die Altparteien das Thema im Wahlkampf „mit keinem Satz aufgegriffen haben“, sagte Theisen bei einer Veranstaltung der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. Mit den Migrantenströmen aus dem Nahen Osten, wie jetzt aktuell an den EU-Ostgrenzen, würden auch Verfechter eines politischen Islam nach Europa kommen, die „ihr Gesellschaftsmodell exportieren“ wollten, warnt der Politologe. Die Gefahr sei groß, dass es zu einer Welle islamistischer Anschläge in Europa kommen werde. „Diese Gefahr wird uns in den nächsten Jahren begleiten, und sie ist viel größer als die Gefahr von rechts oder links“, mahnt der Kölner Politikwissenschaftler.