Merkels „dicker Onkel“ soll Merz verhindern

Drei Bewerber haben bisher im Kampf um den CDU-Vorsitz ihren Hut in den Ring geworfen. Hinter den Unions-Kulissen ist der Machtkampf voll entbrannt. Angela Merkel zieht weiter die Strippen. 

Wer dachte, mit der in dieser Woche offiziell angekündigten (dritten) Kandidatur von Ex-Fraktionschef Friedrich Merz wäre in der CDU endgültig das Ende der Ära Merkel eingeläutet, sollte sich nicht zu früh freuen. Zwar gilt der sich konservativ gebende Sauerländer noch immer als Favorit der CDU-Basis, die jetzt erstmalig per Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz entscheiden soll; aber Merkels linksgrüne Truppen unter den CDU-Funktionärskadern geben sich nicht geschlagen und könnten noch für einen Stimmungswechsel sorgen. 

Das Merkel-Lager schickt Noch-Kanzleramtsminister Helge Braun, den treuesten aller verbliebenen Merkel-Knappen, in die Schlacht um die Nachfolge des bei der Bundestagswahl krachend gescheiterten Merkel-Wiedergängers Armin Laschet. Braun soll bewahren, was Laschet nicht schaffte: dass es beim unseligen Merkelgeist in der Union bleibt. Der dritte Mitbewerber, Norbert Röttgen, gilt als linksgrüner Außenseiter. 

Nach Lage der Dinge scheint die Entscheidung also auf Merz oder Braun hinauszulaufen. Dazu muss man wissen: Wenn Merkel noch einen allerletzten Ehrgeiz hat, dann den, ihren Intimfeind Merz an der Parteispitze zu verhindern – koste es, was es wolle. Insofern sollte man die Braun-Kandidatur nicht unterschätzen. Merkels langer Arm reicht noch immer weit in die Partei hinein.

Braun, von Hause aus Narkose-Arzt, soll die vor allem in Ostdeutschland aufmüpfiger werdende Basis im Kanzler-Auftrag sedieren. Der Mann kommt scheinbar harmlos und jovial daher, so eine Art guter dicker Onkel. In Wirklichkeit ist der Hesse brandgefährlich und mit allen Wassern der Macht gewaschen.

Dieser einzig nach Körperumfang imposante Merkel-Paladin wäre jedenfalls der Garant dafür, dass vor allem in der vermerkelten West-CDU alles beim Alten bleibt. Schon früh redete dieser in Talkshows als eine Art Regierungsmediziner angepriesene Politruk der Corona-Apartheid zwischen Geimpften und Ungeimpften das Wort. 

Nun schlägt der Merkel-Hiwi laut und vernehmlich die Islamtrommel und verkündet zum Thema Muezzin-Ruf: „Der Muezzin-Ruf ist etwas, was zur freien Religionsausübung gehört und deshalb auch etwas, was es selbstverständlich in Deutschland gibt.“

Typen wie Braun, der natürlich auch ein entschiedener Verfechter der Frauenquote ist, sind das Abziehbild einer CDU, die sich längst selbst aufgegeben hat; die mit ihren nach jüngsten Umfragen unter dem Strich 15 Prozent (abzüglich 5 Prozent CSU-Bundeswert) Lichtjahre vom Anspruch einer Volkspartei entfernt ist. 

Jegliche konservativen Werte verratend, zeigt sich der Hesse denn auch bei der sogenannten Geschlechtervielfalt gegenüber dem linksgrünen Zeitgeist sperrangelweit offen: „Neben den klassischen Geschlechtern gibt es auch noch die diversen…“. Unter diesen Oberbegriff würden noch einmal „sehr, sehr viele“ Geschlechtsidentitäten fallen. „Also ich glaube nicht, dass man das abschließend zählen kann“, sagt Merkels Erfüllungsgehilfe.

Man wundert sich, wer es hierzulande inzwischen alles zum „Dr.med.“ bringt bzw. gebracht hat. (oys)

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