Der Publizist Christoph Schwennicke, Ex-Chefredakteur des Monatsmagazins „Cicero“, hat sich nachdrücklich dafür ausgesprochen, die Briefwahl zugunsten einer Abstimmung auch per Computer abzuschaffen. Schwennicke hält die Briefwahl für ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
In einem Beitrag für das Portal „t-online“ schreibt der Top-Journalist: „Wie alles andere in unserem Leben waren Wahlkämpfe vor 20 Jahren ungleich langsamer als heute. Und sie dauerten viel länger. Allmählich begannen sie zum Jahreswechsel, beschleunigten sich im Frühjahr und gingen in den Endspurt nach der Sommerpause …“
Heute dagegen seien politische Prozesse viel dynamischer. Schwennicke: „Alles wogt und wallt und schnappt. Alles ist fluide und flüchtig …“. Momentaufnahmen und „Wallungen der Echtzeitdemokratie“ würden über den Wahlausgang entscheiden. Die Briefwahl passe da vom Timing her „vorne und hinten nicht“.
Schwennicke resümiert: „Wenn es möglich, selbstverständlich und sicher ist, stattliche Geldbeträge digital mit Onlinebanking zu überweisen, sollte das für die Stimmabgabe genauso sicher möglich sein.“