Er ist so grün, er ist so cholerisch, er ist der Anton aus dem Münchnerland. Anton Hofreiter ist das Rumpelstilzchen der Grünen-Bundestagsfraktion. Regelmäßig wird er zum HB-Männchen, wenn jemand von der AfD ans Rednerpult tritt, Alice Weidel zum Beispiel oder Gottfried Curio, und unbequeme Tatsachen ausspricht, die nicht ins grüne Weltbild passen. Solche Fakten gibt es viele, und dann dauert es auch nicht lange, bis der Hofreiter Anton rot anläuft unter seiner blonden Schnittlauchmähne, wüst herumkrakeelt und vor Wut beinahe in die Luft geht.
Dabei gibt er sich sonst doch so viel Mühe, ein vorbildlich feministischer Grüner zu sein und seine toxische Männlichkeit hinter der bärtigen Fassade zu verbergen. Wenn er im Fernsehen von seinen vielen »weiblichen Freundinnen« daherschwadroniert, könnte er einem fast schon wieder leidtun, wie er sich im grünen Gender-Sprech verstolpert. Immerhin lassen sie ihn doch sogar zusammen mit Kirchentags-Katrin Göring-Eckardt als Co-Vorsitzenden der Fraktion amtieren, obwohl er weder Frau noch divers ist.
Wenn er mal nicht ausrastet, dann ist Anton Hofreiter ein ganz normaler grüner Verbotspolitiker. Er will Autos mit Verbrennungsmotor von den Straßen verdrängen und dafür eine jährlich steigende Quote für Elektroautos vorschreiben. Höhere Benzinpreise sind für ihn voll in Ordnung. Wenn sich CSU und SPD darüber aufregen, findet er das allerdings zu Recht unredlich, denn die drehen schließlich auch an der Benzinpreisschraube, nur halt langsamer als die Grünen.
Kurzstreckenflüge, beteuert Hofreiter schlitzohrig, wollten die Grünen ja gar nicht verbieten, nur halt anders verhindern. So wie auch den Bau von Einfamilienhäusern. Die sollen bloß nicht mehr in den Bebauungsplänen vorkommen. Der Platz wird ja schließlich gebraucht, um das Land mit Windrädern vollzupflastern. Und wenn keine neuen Eigenheime mehr gebaut werden, steigen die Häuser, die die grüne Nomenklatura jetzt schon hat, sogar noch im Wert; das hat sich das bayerische Schlitzohr fein ausgedacht. Den Tübinger Grünen-OB Boris Palmer will er aber aus der Partei werfen, weil der zu oft vernünftige Sachen sagt.
Mit seinem Abitur von einem richtigen bayerischen Gymnasium und seinem abgeschlossenen Hochschulstudium samt Doktor der Naturwissenschaften ist Anton Hofreiter fast schon ein Fremdkörper im grünen Biotop der Hochstapler, Lebenslauf-Frisierer, Studenten, die abgebrochen haben, und Irgendwas-mit-sozial-Schmalspurakademiker. Promoviert hat er übrigens in Biologie über die Bomarien, krautige südamerikanische Liliengewächse.
Vielleicht hätte er ja doch an der Uni und bei seinen Bomarien bleiben sollen. Seit die bösen Buben und Mädchen von der AfD ihn immer wieder heimtückisch mit der gemeinen nicht-grünen Realität konfrontieren, ist das Politikerdasein nämlich gar nicht mehr gut für seinen Blutdruck. Und ein grüner Bundesverkehrsminister Hofreiter bliebe uns dann auch erspart. Den können allerdings auch die Wähler selbst verhindern – ganz einfach mit dem Stimmzettel.