Wie Phönix aus der Asche … | Hans Peter Stauch

Wer ein alternatives Medienangebot oder eine originäre, patriotisch angelegte Bekleidungskultur ohne OneWorld-Einerlei und/oder linkslastige Brands haben möchte, muss etwas dafür tun.

Medien und Mode haben auf jeden Fall eines gemeinsam: Sie waren immer schon geschäftlich schwieriges Terrain und Kleidung und Informationen als konsumierbare Güter volatilen Entwicklungen unterworfen. Die sogenannten Mainstream-Medien stellen aktuell für die Freiheitlichen, für die patriotisch eingestellte Rechte einen mittlerweile durchschauten Zirkus dar. In seinen Manegen werden gleichgeschaltete und gekaufte Inhalte verbreitet, um den Umbau der tradierten Gesellschaft in eine linke Dystopie voranzutreiben.

Doch mithilfe der freien Medien etablierte sich nach und nach eine Informations- und Meinungsszene, die ganz bewusst das Bedürfnis der Rechten bedient, ideologiefreie Informationen und Fakten zu verbreiten. Denn die Zahl der verbreiteten Lügen durch die im Dienst der politischen Linken arbeitenden Medien ist nahezu unendlich. Digital und analog gibt es heute ein breit gefächertes Medienangebot, das nur deshalb überlebt, weil die Leser, Hörer und Zuschauer Bezahlschranken überspringen, Abonnements halten und spenden. Anders wird es auch in der nahen Zukunft nicht funktionieren, da der Werbemarkt den freien Medien weitgehend verschlossen bleibt. Das Juste Milieu der Wirtschaft lässt sich von den Verleumdungen und Denunziationen der hier einmal richtig fleißigen Linken beeindrucken und verzichtet aus Reputationsgründen auf einen werbewirksamen Auftritt vor kaufstarken und höchst alerten Zielgruppen.

Ein Problem, das auch für die Modeszene gilt. Sie kämpft seit Jahrzehnten mit zerbrechlichen Margen, kurzlebigen Trends, moralischer Kritik, wie der ›Focus‹ schreibt. Aber wieso mit moralischer Kritik? Einerseits muss die Branche häufig genug Produktionsszenarien in der Dritten Welt oder in Schwellenländern rechtfertigen und andererseits haben erfolgreiche Mode-Labels mit der Kategorisierung »rechts« Probleme. Gilt eine Modemarke als besonders von Rechten favorisiert, ist Schluss mit lustig.

Unter der Überschrift »Was du tun kannst, wenn Freunde oder Kollegen Nazi-Kleidung tragen« entblödete sich der ›Spiegel‹ 2018 nicht und gab im Interview Linksextremen die Möglichkeit, die Dresscodes bestimmter sozialer Milieus und jugendlicher Sub-Kulturen zu desavouieren. Folgerichtigerweise weist auch das Relotius-Blatt darauf hin, dass es allen deutlich werden sollte, »dass die[se] Kleidung eine Grenzüberschreitung ist«, die nicht tolerierbar sei. »Andere Sichtweisen zu vermitteln sei der richtige Weg, um den Bekannten von seiner rechten Gesinnung eventuell abzubringen,« empfehlen die Interviewten von der Amadeus Antonio Stiftung und von der Berliner Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR).

Doch Freiheitliche wären nicht freiheitlich, wenn sie diese ideologische Bevormundung des Konsumverhaltens beeindrucken würde. Nicht zuletzt deswegen gibt es zahlreiche sogenannte »rechte« Modemarken, die in der Szene der Unangepassten, Patrioten, Konservativen und Selbstdenker gerne getragen werden. »Kleiderordnungen werden von den Gruppenangehörigen häufig als kollektiver ästhetischer Ausdruck ihres jeweils individuellen Lebensgefühls empfunden und zeichnen den einzelnen jenseits der Gruppe doch insofern als Individualist aus, dass er den Mut hat, sich zu einer Minderheit einer selbst gewählten Lebensstilgruppe zu bekennen«, heißt es bei Wikipedia und dem ist nur wenig hinzuzufügen. Auf jeden Fall ist bekannt, dass die deutsche Rechte breit aufgestellt ist, sodass verschiedene Labels in den diversen Untergruppierungen genutzt werden. In jedem Fall liegt der Schwerpunkt dabei auf hochwertiger Streetwear, belastbarer Outdoor-Kleidung und lässig sportlichem Style.

Die Philosophie der entsprechenden Modemarken ist dabei vielgestaltig, hat aber einen identitätsstiftenden Kern, den die neue Marke Peripetie in ihrem Onlineauftritt auf den Punkt bringt: »Peripetie ist für uns der Anker im Fluss der Zeit. […] Traditionen und Werte verblassen, der Familienbegriff verschwindet in der Bedeutungslosigkeit, der Genderwahnsinn tobt, Moral und Anstand werden immer unbedeutender. Gleichzeitig schwindet die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. […] Vor diesem Hintergrund wollen wir ein Zeichen setzen, einen Anker auswerfen und den Phönix aus der Asche auferstehen lassen. Der Phönix mit seinem Schutzschild, wie er im Peripetie-Emblem zu sehen ist, soll schützend empor steigen, einen Wandel herbeiführen und den Fortgang der Verrohung, der Ideologisierung der Gesellschaft stoppen.« Das in Krefeld ansässige Unternehmen will nach eigenem Bekunden einen Beitrag dafür leisten, »dass sich das Schicksal wendet, der Wandel zum Besseren und die Rückbesinnung auf die alten Werte und Tugenden gelingt«. Dieses hehre Anliegen wird von allen Rechten geteilt, denn sonst wären sie es nicht. Um die Zugehörigkeit zur vertrauten kulturellen, geistigen und politischen Gruppierung in Geschlossenheit zu demonstrieren und auch um eine (ideologie-)freie Marktwirtschaft zu beleben, ist der Ansatz von Peripetie als Appell, der die Notwendigkeit von alternativen Wirtschaftsstrukturen herausstreicht, zu verstehen. Abgesehen von den Zertifizierungen, die Material- und moralisch einwandfreie Produktionsqualität garantieren, künden die Macher des Streetwear-Labels mit ihrem Logo vom Bedürfnis zur patriotischen Erneuerung, vom Willen zum Aufbruch aus der Asche eines müde gewordenen und langsam kaputtgemachten Landes. Unseres Landes.

 


Hans Peter Stauch

Jahrgang 1952, ist seit 2016 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Er ist der verkehrspolitische Sprecher der dortigen AfD-Fraktion. Darüber hinaus liegen seine Themenschwerpunkte auf Fragen der Umwelt-, Klima- und Energiepolitik.

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