Vom Lockdown gelähmt, bekommen viele wohl nur am Rande mit, wie »Klimaschutz«, »Energie- und Mobilitätswende« auch den industriellen Kern unserer Volkswirtschaft zerstören. Jüngster Paukenschlag: Die Premium-Autohersteller Daimler und BMW verlagern den Motorenbau ins Ausland. Die Bayerischen Motoren Werke flüchten ins europäische Ausland, Daimler baut künftig in China mit einem chinesischen Partner Standardmotoren für die Welt. Der Verbrennungsmotor, in Deutschland erfunden und zur höchsten Perfektion entwickelt, verabschiedet sich aus seiner Heimat. Die deutsche Industrie verliert ihr wichtigstes Alleinstellungsmerkmal.
Daimler, BMW und Volkswagen überschlagen sich mit Ansagen, wer der führende Lieferant von Elektroautos werden will. Sie wetteifern mit der ganzen Welt, denn Elektroantriebe sind technisch viel anspruchsloser als Verbrennungsmotoren. Jedes Schwellenland kann sie genauso gut bauen.
Da mögen die Gewerkschaften der demnächst arbeitslosen Motorenbau-Facharbeiter noch so zetern: Die Autokonzerne exekutieren, was die Merkel-Regierung und ihre grünen Einflüsterer, Lobbyisten und EU-Kumpane verlangen. Absurd niedrige EU-Grenzwerte für CO2 und hohe Strafzahlungen bei Überschreitung vertreiben Diesel und Benziner aus der EU. Konkurrent Tesla – der US-Hersteller von schlampig zusammengenieteten und leicht entflammbaren Elektrokarossen verdient sein Geld bis heute weniger mit Autos als mit dem CO2-Ablasshandel – wird mit hohen Subventionen auf Kosten der Steuerzahler in Brandenburg angesiedelt. Da stört es dann auch übrigens keinen grün-linken Aktivisten, wenn ganze Wälder abgeholzt werden.
Für die degradierten Motorenbauer an den deutschen Standorten bleibt hochsubventionierte Billigtechnik und Elektroauto-Planwirtschaft.
Denn unter marktwirtschaftlichen Wettbewerbsbedingungen haben die Batteriekarren bis heute keine Chance. Sie sind in allen entscheidenden Kriterien dem beschimpften und verjagten „Verbrenner“ unterlegen. Sie sind weniger flexibel – Reichweite zu kurz, Ladezeiten zu lang und zu umständlich. Die Speicherdichte der Antriebsenergie kann auch nicht mithalten – die Akkus brauchen mehr Platz und sind schwerer als ein Tank, der Wirkungsgrad ist schlechter, die Übertragungsverluste auf dem Weg vom Erzeuger ins Fahrzeug sind viel zu hoch. Geht der Saft aus, weil es kalt ist oder man im Stau steht, gibt es auch keinen Reservekanister. Gefährlicher sind die Elektrokutschen obendrein – auch ohne Unfall gehen die Batteriepakete gerne mal in Flammen auf, die die Feuerwehr kaum löschen kann, außer sie packt das ganze Fahrzeug drei Tage lang in einen Wassertank.
Wo all der Strom herkommen soll, wenn tatsächlich mal Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen fahren sollen, hat die Politik sich auch nicht überlegt. Kohle- und Kernkraftwerke will man abschalten. Also Windräder und Solarparks? Da müsste man das ganze Land vollpflastern und noch mal Abermilliarden in neue Stromtrassen strecken, und es würde doch nicht reichen. Eine Milchmädchenrechnung, an die nur komplette ökonomische und technische Analphabeten Marke Grün glauben können. Nicht einmal die »Ökobilanz«, die angeblich doch so sehr für die Elektroautos sprechen soll, stimmt. Unter den aktuellen Bedingungen der Stromerzeugung ist der CO2-Ausstoß für die insgesamt benötigte Antriebsenergie sogar höher als bei den modernen, sparsamen Verbrennungsmotoren – vom CO2-Bedarf für die Herstellung der Batterien ganz zu schweigen. Kein Akku hält so lange, dass er das kompensieren kann – von der Umweltbelastung durch die Herstellung ganz zu schweigen. In den Antriebsakkus werkeln nicht »Kobolde«, wie Grünen-Chefin Annalena Baerbock glauben mag, man braucht dafür Kobalt und Lithium. Problematische Rohstoffe, die in Afrika und Südamerika unter hohen Umweltbelastungen und Gesundheitsschäden für Arbeiter und Anwohner abgebaut werden. Ausbeutung und Kinderarbeit ist in den Kobaltminen des Kongo an der Tagesordnung. Das ist der Preis für das scheinheilige gute Gewissen, mit dem die grüne Bourgeoisie in den USA und Europa ihren verwöhnten Nachwuchs im Elektro-SUV durch die Gegend kutschiert.
Wer rechnen kann und muss, kauft sich so ein Auto nicht: teurer, unpraktischer, unflexibler. Ein Pendler, der täglich weite Strecken zur Arbeit fahren muss, kann mit einem E-Auto wenig anfangen. Also wird es mit Zwang für die Unternehmen und massiven Kaufanreizen für die Kunden in den Markt gedrückt. Und es bleibt trotzdem Zweit- oder Drittwagen für Wohlhabende, ein hochsubventioniertes Reichenspielzeug, für das die Verkäuferin, die Krankenschwester und der Paketbote, die sich selbst so ein Ding nie kaufen würden oder könnten, mit ihren Steuergeldern mitzahlen. Aber Politiker lieben das Elektroauto – jedenfalls für andere. Der SPD-Oberbürgermeister von Leipzig, der letztes Jahr noch den »Klimanotstand« ausgerufen und die Anschaffung von Verbrenner-Autos für die Stadt hat verbieten lassen, möchte als eigenen Dienstwagen jetzt doch per Ausnahmegenehmigung lieber einen Diesel als einen Elektrowagen, um sich sorgloser und bequemer auch mal nach Berlin chauffieren zu lassen. Was fürs gemeine Volk gilt, daran muss sich die Nomenklatura noch lange nicht halten.
Das ist des Pudels Kern. Die Elektromobilität ist der Schlüssel zum Klimasozialismus. Es ist der perfekte Vorwand, um Planwirtschaft einzuführen, die Industrie unter Staatskontrolle zu bringen, und vor allem, um viel Geld zu verteilen und dadurch Abhängigkeiten zu schaffen und die Macht der Bürokraten zu stärken. Am Ende steht eine Verbots- und Mangelwirtschaft, von der nur die profitieren, die an den Hebeln sitzen und die Hand immer tiefer in der Tasche der Bürger haben.
Elektromobilität ist ein volkswirtschaftliches Minusgeschäft. Die chinesische Führung, die den globalen Hype ums E-Auto erst so richtig angefeuert hat, weiß das übrigens. Während die Deutschen und Europäer die Fördergelder dafür immer höher schrauben, lassen die Chinesen die Subventionen zum Jahresende auslaufen. Und reiben sich die Hände, wenn Daimler deutsche Motorentechnik jetzt ins Reich der Mitte transferiert. Danke für nichts, Frau Merkel.