Rachenabstrich, Laboruntersuchung, Testergebnis: Eigentlich sollte das mittlerweile Routine sein. Doch in Bayern hatten 44.000 Rückkehrer aus dem Urlaub, darunter 900 nachweislich Infizierte, auch nach Tagen noch keine Klarheit. Der sich als großer Corona-Krisenmanager inszenierende Ministerpräsident Markus Söder (CSU) steht jetzt mächtig unter Druck. Die Opposition wirft ihm »eklatantes Versagen« vor. Söder sagte nach dem Test-Chaos vorsorglich eine Reise an die Nordsee ab.
Am Mittwochnachmittag hatte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) einräumen müssen, dass 44.000 Reiserückkehrer nach Tests in Bayern noch kein Ergebnis bekommen hatten, darunter 900 nachweislich Infizierte. Grund für die Verzögerungen seien vor allem Probleme bei der Datenübertragung und eine unerwartet hohe Nutzung des Angebots, erklärte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf.
Huml sagte am Mittwochabend in den ›ARD‹-»Tagesthemen«, in dieser Dimension seien ihr die Verzögerungen nicht vorher bekannt gewesen. Auf die Frage, wer für die Panne die Verantwortung trage, sie oder Söder, antwortete Huml ausweichend.