Vor zwei Wochen kam es im Brüsseler EU-Parlament zu einem erbärmlichen Schluchz-Auftritt der aus Mali bzw. Erlangen stammenden Grünenabgeordneten Pierrette Herzberger-Fofana (71): Unter dem Beifall von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) beklagte sich die ergrünte deutsche Schwarzafrikanerin über einen angeblich rassistischen Polizeieinsatz in der belgischen Hauptstadt, bei dem sie mit gespreizten Beinen durchsucht worden sei. Doch jede Geschichte hat ihre zwei Seiten:
Dem Polizeibericht zufolge war das Verhalten von Herzberger-Fofana inakzeptabel, sie habe sich »barsch« und »renitent« verhalten. Möglicherweise missfiel ihr auch, dass die Beamten nicht vor ihr in die Knie gegangen waren. Jedenfalls hatte sich laut belgischer Polizei Folgendes abgespielt:
Beamte fahndeten nach Eritreern, die zuvor am Bahnhof einen Marokkaner mit einer Eisenstange niedergeschlagen und beraubt haben sollen. Ein verängstigter Ladenbesitzer hatte demnach die Polizei alarmiert.
»Alles, was wir behaupten, ist von Sicherheitskameras aufgezeichnet worden«, hieß es nunmehr seitens der Polizei. Die Politikerin habe die Beamten als »Diebe« und »Kriminelle« beleidigt, die nicht das Recht hätten, Schwarze zu kontrollieren. Eine Polizistin (!) habe die Grünenabgeordnete daraufhin vorsichtshalber abgetastet und ihre Papiere überprüft.
Gegen Herzberger-Fofana haben die Beamten jetzt ihrerseits Anzeige wegen »Verleumdung« erstattet. Das bestätigte eine Sprecherin der Brüsseler Polizei der Zeitung ›De Standaard‹.