Hunderte Prostituierte haben am Wochenende im Hamburger Rotlichtviertel St. Pauli auf ihre wirtschaftliche Notsituation in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Bordelle und Amüsierlokale sind bundesweit seit mehr als drei Monaten geschlossen. »Sexarbeit darf nicht durch Corona in die Illegalität abrutschen«, stand auf einem der Plakate. »Auch an Sexarbeit hängen Existenzen«, hieß auf einem anderen Transparent.
Polizeiangaben zufolge demonstrierten auf der Hamburger Reeperbahn rund 400 Prostituierte und Bordellbetreiber aus ganz Deutschland. Sie forderten die Wiederöffnung ihrer Etablissements. »Die Situation ist beschissen«, sagte eine Frau, die nach eigenen Angaben seit zwei Jahren in der Hamburger Herbertstraße als Prostituierte arbeitet und ihren Namen nicht nennen wollte – »der Staat fickt uns, aber er zahlt nicht«.