Wie türkische Medien erfahren haben wollen, planen deutsche Behörden angeblich, rund einer Million sogenannter Deutsch-Türken die deutsche Staatsbürgerschaft wieder abzuerkennen. Den Betroffenen werde vorgeworfen, nach dem Jahr 2000 rechtswidrig die türkische Staatsbürgerschaft zusätzlich zur deutschen Staatsbürgerschaft zurückerworben zu haben. Unter Berufung auf angeblich bereits verschickte Schreiben der Ausländerbehörden in Nordrhein-Westfalen berichteten türkische Medien, so u. a. die Tageszeitung ›Hürriyet‹, über angeblich bevorstehende Aufhebungsentscheidungen. Zweifel sind angebracht – denn:
Erstens ist der diesen Meldungen zugrunde liegende Sachverhalt nichts Neues. Seit vielen Jahren ist den Innenministerien von Bund und Ländern der hunderttausendfache Betrug mit verbotenen Doppel-Staatsbürgerschaften bekannt. Zweitens unterlassen deutsche Stellen erfahrungsgemäß tunlichst alles, was den Schleusenwärter in Ankara, »Sultan« Recep Tayyip Erdoğan, verärgern könnte.
Unabhängig davon, ob jetzt tatsächlich Konsequenzen gezogen werden, stellt der Parlamentarische Geschäftsführer der hessischen AfD-Landtagsfraktion, Frank Grobe, fest:
»Um als Türke die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, muss seit dem Jahr 2000 die türkische aufgegeben werden. Daran haben sich rund eine Millionen Türken auch gehalten. Allerdings sind sie danach wieder in die Türkei gereist, um dort ohne Erlaubnis der deutschen Behörden wieder die türkische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Dies stellt einen Verstoß gegen deutsches Recht dar. Die Folgen davon müssten sein, dass die deutsche Staatsbürgerschaft sofort aberkannt wird sowie die kriminellen Türken ausgewiesen und in die Türkei abgeschoben werden.«