Harz: Um 22.38 Uhr kam der große Blackout – Hunderttausend Menschen stundenlang ohne Strom

Kraftwerke fahren runter, das Stromnetz bricht zusammen, Züge stehen still. Im TV-Thriller „Blackout“ mit Moritz Bleibtreu versinkt ganz Europa in der Dunkelheit. Die Menschen im Harz haben einen ersten hautnahen Vorgeschmack erlebt: „BLACKOUT MITTEN IN DEUTSCHLAND!“, schreibt die „Bild“-Zeitung.

Vier Stunden lang fiel u.a. in Halberstadt und Blankenburg (Sachsen-Anhat) der Strom aus. Zehntausende Haushalte im Dunkeln, Krankenhäuser mussten auf Notstrom schalten. 

Protokoll der „Blackout“-Nacht:

Sonntag, 29. Januar, 18 Uhr: Erste Schwankungen im Stromnetz. Im Krankenhaus von Halberstadt flackern die Lichter bedrohlich. Der angebliche Grund: Eine einzelne Hochspannungsleitung ist vereist und anschließend gerissen. Dieses Ereignis soll für alles verantwortlich, was sich dann entwickelt.

22 Uhr: Im Landkreis Harz ist der Strom großflächig weg! Die Bewohner haben kein Licht, Telefon und TV fallen aus. Auch das Handynetz funktioniert nicht. Die Feuerwehr muss deshalb Gerätehäuser besetzen, um im Notfall per Funk einen Alarm auszulösen.

Parallel dazu bereitet sich das Krankenhaus von Halberstadt für den Notfall vor: „Bei uns schaltete sich sofort das Notstromaggregat an, alle kritischen Bereiche konnten versorgt werden.“ MRT und CT werden heruntergefahren, um Strom zu sparen.

22.38 Uhr: Die Landesregierung in Magdeburg schickt eine amtliche Gefahrenmitteilung an alle Handys: „Helfen Sie Älteren, legen Sie einen Trinkwasservorrat an, bereiten Sie sich auf eine Evakuierung vor.“

Montag, 0.27 Uhr: Immer noch kein Strom. Bloß eine weitere Mitteilung der Regierung auf die Handys: „Es ist nicht absehbar, wann mit einer Wiederversorgung gerechnet werden kann.“ Der ausbleibende Strom droht zum Problem für Pflege-Patienten zu werden. Die Feuerwehr verlegt erste Schwerstkranke, damit sie weiter künstlich beatmet werden können.

2 Uhr: Erst vier Stunden nach den ersten Ausfällen ist der Strom wieder da. Die Gefahrenmeldung wird anderthalb Stunden später aufgehoben. Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse ist erleichtert. Doch es ist nur scheinbar Entwarnung. 

Am Morgen fällt für Tausende Haushalte in Blankenburg und Halberstadt wieder der Strom aus. Der angebliche Grund diesmal: Die Erdungsseile an den Hochspannungsmasten seien dick vereist und schwerer als sonst – sie würden die Leiterseile berühren, was immer wieder zu Stromausfällen führe. Erst um 12.30 Uhr ist die Versorgung wieder hergestellt.

Dienstag, 31. Januar: Nach den Stromausfällen im Landkreis Harz schließt der Netzbetreiber „Avacon“ weitere Störungen nicht aus. Auf der Website des Unternehmens heißt es jetzt, in Kombination mit dem Wind seien Schwingungen möglich, die „im Extremfall“ zu Erd- oder Kurzschlüssen führen können.

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